8 Tipps, die mir geholfen haben
Homeoffice und Kinder: ein Balanceakt zwischen Konzentration und Erschöpfung! Nichts ist so anstrengend, wie immer Nein zu sagen oder auf später zu vertrösten. Kinder haben ihren eigenen Rhythmus, sprudeln vor Energie und wollen nicht allein sein. Schon in normalen Zeiten fordert uns die Doppelbelastung heraus.
Um langfristig durch die Krise zu kommen, brauchen wir Strategien zum Durchhalten. Diese acht Kraftquellen halfen mir, als meine Kinder klein waren. Einige nutze ich noch immer.
1. Ohne Mittagsschlaf geht es nicht – für die Eltern
Meine Küche sah oft aus wie ein Schlachtfeld, aber egal. Nachdem ich meine Kinder mittags zu Bett gebracht hatte, legte ich mich sofort für 20 bis 30 Minuten aufs Sofa. Ich stellte mir den Wecker, nickte kurz darauf ein und wachte beim Schellen erholt auf. Wichtig ist: Schlafen Sie nicht länger als 30 Minuten. Sonst kommen Sie anschließend nicht mehr in die Gänge. Meiden Sie Ihr Bett für das Powernapping. Hier schlafen Sie zu tief.
Schulkinder lehnen natürlich den Mittagsschlaf ab – doch auch sie haben ein Mittagstief. Lassen Sie den wertvollen Moment nicht ungenutzt verstreichen. Halten Sie Ihr Nickerchen! Durch Hörbücher oder Bilder zum Ausmalen verschaffen Sie sich die überlebensnotwendige Erholung. Die brauchen Sie, um abends länger fit zu sein.
2. Zeitfenster von 30 Minuten
Nicht nur zum Schlafen nutzte ich kleine Zeitfenster. Indem ich ab und zu den Küchenwecker stellte, konnte ich kleine Einheiten für 30 Minuten gewinnen. Meine Kinder beobachteten zwischendurch, wie der Zeiger wanderte und die Zeit verging. Wenn es klingelte, war Mama wieder ansprechbar. Probieren Sie aus, wie lange Ihre Kinder Sie entbehren können. Ältere Kinder verkraften deutlich mehr. Loben Sie sie immer für ihre Rücksichtnahme – auch wenn am Anfang noch nicht so gut klappt.
3. Nachmittags gemeinsam entspannen
Das Kriterium der Wahl heißt: Was entspannt Sie? Nach intensiven Seminartagen fiel es mir schwer, Kraft für Aktivitäten und Spiele aufzubringen. Eher lustlos ging ich auf die Vorschläge meiner Kinder ein. Das führte zu Frust auf allen Seiten. Als ich aber Dinge anbot, die mich gleichzeitig entspannten, ging es uns allen besser.
Ganz hoch im Kurs lag bei uns das Kino. Ob ich damit den Grundstock für meine älteste Tochter gelegt habe, Filmwissenschaft zu studieren, vermag ich nicht zu sagen. Denn in meiner Erinnerung waren Film- und Fernsehschauen stets zeitlich begrenzt. Kinobesuche sind im Moment keine Option. Finden Sie passende Programme bei Streaming-Diensten und in Mediatheken. Die gute alte DVD tut’s auch. Erstaunlicherweise lieben Kinder Wiederholungen. Es muss also nicht immer was neues sein.
Als unsere Kinder kleiner waren, blieb beim Kuscheln der Fernseher selbstverständlich aus. Bücher vorlesen gefiel mir besonders. Manches Buch wünschten sich unsere Töchter gefühlte tausend Mal. Die Texte konnte ich fast auswendig. Hierbei schätzte ich, routiniert die bekannten Rollen betonen zu können, die Länge und Dauer zu kennen und selbst zur Ruhe zu kommen.
Einfache Würfel- oder Gesellschaftsspiele, die keine strategischen Überlegungen erfordern, nutzte ich ebenfalls zur Entspannung. Obwohl ich als Kind eine gute Memory-Spielerin war, zockten mich meine Töchter regelmäßig ab. Bereiten Sie Ihren Kindern Erfolgserlebnisse und seien Sie ein guter Verlierer. Ich bin mir sicher, Ihnen fällt noch einiges ein.
4. Perfektionismus im Haushalt ablegen
Was Sie selbst erledigen, geht schnell und wird ordentlich. Doch in diesen Zeiten liegt der Fokus nicht auf Effizienz und Optimierung. Kinder sind jetzt zu beschäftigen und einzubinden. Je nach Alter helfen Kinder sogar gerne mit. Das verliert sich leider viel zu schnell.
Natürlich gelingt nicht alles. Ob Handtücher und Wäsche akkurat aufgefaltet werden, ist nicht entscheidend. Hauptsache Sie machen es zusammen und der Haushalt wird erledigt.
Gute Hilfsmittel sind To-do-Listen. Nichts motiviert mehr, als endlich lästige Arbeiten durchzustreichen – das klappt sogar bei Teenagern (auch wenn sie es niemals zugeben würden).
5. Arbeitsteilung im Tandem
Alleinerziehende sind besonders stark belastet. Sie können nicht alles allein bewerkstelligen. In unserem Bekanntenkreis unterstützten wir uns gegenseitig – ob in Partnerschaft oder Solo spielte keine Rolle. Fuhr eine Mutter die Kinder zum Sport, holte die andere sie ab. Stand ein unaufschiebbarer Termin für eine von uns an, betreute die andere die Kinder.
Selbst in Corona-Zeiten müssen solche Hilfen greifen. Kinder gehören nach den jetzigen Erkenntnissen nicht zur Risikogruppe und hatten zuletzt wenig Außenkontakt. Wenn nun 2:2 Beziehungen zwischen Alleinerziehenden und Kindern entstehen, müssten stundenweise Entlastungen möglich sein. Ein Ringtausch durch mehrere Haushalte schließt sich selbstverständlich aus.
In Partnerschaften bedeutet reelle Arbeitsteilung: einer beschäftigt spielerisch oder pädagogisch wertvoll die Kinder, der andere ist im Homeoffice – und das im halbtäglichen Wechsel.
6. Auf zur letzten Runde: Die Abendschicht
Entgegen allen Erkenntnissen kommen wir nicht umhin, abends noch einmal durchzustarten. Auf ein gemeinsames Abendessen, in dem alle Eindrücke und Erlebnisse des Tages ausgetauscht werden, sollten Sie dennoch nicht verzichten.
Der Klassenlehrer unserer Tochter berichtete, dass er – weit vor Corona – ganz regelmäßig zwischen 19 und 20 Uhr seine Abendschicht beginnt. Diese Arbeitsweise übernehme ich, wenn ich von halbtägigen Workshops zurückkomme. Mir ist es unmöglich, sofort konzentriert weiter zu arbeiten. Leichter fällt es mir, wenn ich zunächst mit einem Kaffee entspanne und dann Dinge erledige, die mir leicht von der Hand gehen. Danach starte ich zur letzten Runde am Schreibtisch.
7. Samstag ist Werktag
Wenn ich unter der Woche keine durchgängige Bürozeit habe oder private Aufgaben vorrangig waren, mache ich den Samstag zu meinem Konzentrationstag. Dann sind Themen dran, in die ich gern eintauche. Seminarvorbereitungen gehören dazu. Ich erscheine nur zu den Mahlzeiten. Kochen oder beim Lieferdienst bestellen übernimmt jemand anderes. Nach dem gemeinsamen Abendbrot beginnt mein Wochenende.
Ich gebe zu, das funktioniert nur mit älteren Kindern oder einer personifizierten Firewall vor dem Arbeitszimmer.
8. Sonntag ist frei
Am Sonntag spannen wir aus. Ob sie gläubig sind oder dem fern stehen, schöpfen Sie Kraft und lassen Sie die Arbeit ruhen. Halten Sie inne, richten Sie sich neu aus, besinnen Sie sich auf das Wesentliche. Seien Sie dankbar, wenn Sie und Ihre Familie gesund sind. Treten Sie in digitalen Kontakt, mit Personen die Ihnen wichtig sind.
Bei uns beginnt jeder Sonntag mit einem ausgedehnten Frühstück. Hier kommt es uns nicht auf lukullische Raffinesse an. Unseren Tisch decken wir mit dem, was der Kühlschrank so hergibt. Wir genießen die gemeinsame Zeit und den lebhaften Austausch.
Seien Sie geduldig mit sich und Ihren Lieben
Schauen Sie auf die positiven Erlebnisse. Lachen Sie gemeinsam. Es gibt so viele schöne Momente!
Maximale Entspannung wünscht Ihnen
Silke Heuwerth
Stellhebel, auf die es ankommt:
- Mittags: täglich 20–30 Minuten ein Nickerchen – für die Eltern.
- Ab und zu: mit dem Kurzeitwecker kleine Zeitfenster schaffen.
- Nachmittags: gemeinsame Zeit mit Entspannung genießen.
- Täglich: Perfektionismus ablegen, Haushalt gemeinsam bewältigen, Erledigtes abhaken.
- Halbtags oder studennweise: Verbündete zur Arbeitsteilung suchen.
- Abends: aufraffen zur letzten Schicht.
- Samstags: abtauchen und konzentriert arbeiten.
- Sonntags: einfach mal nichts tun!
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