Wie Sie Mitarbeiter motivieren und gegen Abwerbungen immun machen
Einige Vorgesetzte können es sich nicht erklären, warum ausgerechnet die leistungsstarken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Unternehmen verlassen.
Fluktuation setzt ein, wenn Führungskräfte kein Interesse für die Bedürfnisse ihrer Belegschaft zeigen. In einigen Firmen sind unterschwellige Vorwürfe spürbar. Es fallen typische Sätze, wie: „Wir sind doch hier nicht bei Wünsch dir was“, und „Mitarbeiter wollen immer nur mehr Geld.“ Dabei ist es viel einfacher, Teams zu motivieren.
Die wichtigste Grundeinstellung für Führungskräfte ist eine partnerschaftliche Haltung nach dem Motto: „Ich bin o.k. – du bist o.k.“ Wer positiv und aufgeschlossen seiner Mannschaft gegenübertritt, hat schon halb gewonnen.
Worauf sind Ihre Mitarbeiter stolz?
Ich bin immer alarmiert, wenn Führungskräfte nicht wissen, worin der Werkstolz ihrer Mitarbeitenden besteht. Finden Sie heraus, was Ihre Teammitglieder zufriedenstellt. Bitte schließen Sie nicht von sich auf andere. Die intrinsische Motivation von Mitarbeitenden und Führungskräften differiert gewaltig.
Was ist für den Einzelnen ein erfolgreicher Arbeitstag?
- Qualität: Werden komplexe, kniffelige Aufgaben bevorzugt?
Tüftler und Spezialisten sind zufrieden, wenn sie z. B. schwierige Probleme lösen, eine kreative Idee entworfen und umfangreich ausgearbeitet oder einen anspruchsvollen Kunden überzeugt haben. - Quantität: Werden viele Arbeitsschritte mit großen Mengen favorisiert?
Macher sind zufrieden, wenn sie z. B. viele Aufträge bearbeiten, große Stückzahlen herstellen, zahlreiche Umsätze gebucht, alle Termine unter einen Hut bekommen oder den Massenansturm gut bewältigt haben. - Selbstwirksamkeit: Sind Handlungsspielräume wichtig?
Entscheidungsfreudige sind zufrieden, wenn sie z. B. ihren Tag eigenständig planen, Preisnachlässe individuell verhandeln, Lösungswege entwickeln und ohne Rücksprache realisieren können. - Sicherheit und Orientierung: Werden klare Strukturen gebraucht?
Gewissenhafte sind zufrieden, wenn z. B. alles fehlerfrei und richtig ist, Anweisungen und Regeln beachtet sowie Absprachen eingehalten wurden. - Spontanität: Jeden Tag ein bisschen Wundertüte darf schon sein?
Quirlige sind zufrieden, wenn sie z. B. die Überraschungen des Tages meistern, das Chaos beherrschen und spontane Dinge integrieren können. - Allein zum Ziel: Stehen die eigenen Stärken im Vordergrund?
Einzelkämpfer sind zufrieden, wenn z. B. alles in ihrer Hand liegt, sie direkt durchstarten und ohne Ablenkung abliefern können. - Gemeinsam etwas schaffen: Blühen alle Beteiligten im Austausch mit anderen aus?
Teamplayer sind zufrieden, wenn sie z. B. Ideen und Impulse von außen weiterentwickeln, um die besten Lösungen ringen und sich als Teil des Ganzen empfinden können. - Abwechslung: Ein Mix von allem?
- Oder noch etwas ganz anderes? Fragen Sie einfach nach. Die Antworten sind so vielfältig wie das Leben.
Auf jeden Fall steht fest: Wer Aufgaben übertragen bekommt, die seinem Wesen und seinen Neigungen entsprechen, ist motiviert und leistet gut. Wer zusätzlich Lob erhält, fühlt sich anerkannt und gewürdigt. Ein freundlicher Umgangston rundet das Ganze ab.
Machen Sie sich auf die Spur
Entdecken Sie die intrinsische Motivation Ihrer Mitarbeitenden. Sie werden erkennen, dass nicht Geld, sondern das direkte Arbeitsumfeld, persönliches Wohlbefinden und gute Beziehungen das größere Gewicht haben. Wenn das alles stimmt, sind Ihre Mitarbeitenden gegen Abwerbungen immun.
Spannende Entdeckungen und eine motivierte Mannschaft wünscht Ihnen
Silke Heuwerth
Stellhebel, auf die es ankommt:
- Lernen Sie den Werkstolz Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen.
- Übertragen Sie Aufgaben, die den Interessen und Bedürfnissen entsprechen.
- Wenn das nicht permanent möglich ist, sorgen Sie zwischendurch für Sonderaufgaben, die dem jeweiligen Werkstolz entsprechen.
- Loben Sie immer gute Arbeitsergebnisse – gerade, wenn es nicht dem persönlichen Werkstolz entspricht.
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